Ingo Elbe: Motive des israelbezogenen Antisemitismus

Der israelbezogene Antisemitismus ist heute die weltweit vorherrschende Form des Judenhasses und kann als strömungsübergreifende Ideologie der radikalen Rechten, der antiimperialistischen Linken, des Islamismus und erheblicher Teile der sogenannten Mitte der Gesellschaft verstanden werden. Traditionelle Motive der Judenfeindschaft werden hier auf den jüdischen Staat übertragen und Israel damit zum „Juden unter den Staaten“. Der Vortrag untersucht die propagandistischen Strategien dieses Antisemitismus: De-Realisierung antisemitischer Gewalt und Agitation, Dämonisierung und Delegitimierung Israels sowie doppelte Standards in der Bewertung der Akteure des arabisch-israelischen Konflikts. Zugleich sollen die Grundideen des Zionismus vorgestellt und ihre Entwicklung vom Ende des 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts nachgezeichnet werden.

Zur Person

Dr. Ingo Elbe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent am Institut für Philosophie der Universität Oldenburg. Aktuelle Buchpublikation: Gestalten der Gegenaufklärung. Untersuchungen zu Konservatismus, politischem Existentialismus und Postmoderne, 2. Aufl., Würzburg 2021. Zuletzt erschienen: The postmodern Querfront. Notes on Chantal Mouffe’s Theory of the Political. In: M. Clemens u.a. (Hg.): Die Wiederkehr des autoritären Charakters. Transatlantische Perspektiven. Wiesbaden 2022; Postmoderner Antisemitismus auf „haGalil.com – Jüdisches Leben online“; Antisemitismus auf der documenta: Schlecht beraten auf „Mena-Watch. Der unabhängige Nahost-Thinktank“ sowie Postkolonialismus und Antisemitismus. Working-Paper #006 des Center für Antisemitism and Racism Studies

Veranstaltungen
Join link