Mimesis und Judenhass. Über Antisemitismus auf TikTok (online)

Vortrag & Diskussion mit Jonathan Guggenberger im Rahmen einer Buchvorstellung von „Gesichter des politischen Islam“

Zoom: https://eu01web.zoom.us/j/65637503064
YouTube: https://www.youtube.com/live/DQ_JB1GEOhM?feature=shared

Mit der millionenfachen Verbreitung des antisemitischen Pamphlets „Letter to America“ von Osama Bin Laden drang auch in Deutschland durch, wovor einige wenige Forscher:innen in Israel schon seit 2021 warnen: Auf der Videoplattform TikTok grassiert der Antisemitismus – mit noch nicht abschätzbaren Folgen.

Doch was sich nun vor aller Augen auf TikTok entfaltet, ist der Erfolg propagandistischer Verzerrungen, die auf TikTok mit dem Gaza-Krieg 2021 Einzug hielten. Im gemeinsamen Blick auf aktivistische Content-Creator und pro-palästinensische TikToks der letzten zwei Jahre bestimmen wir die Funktionsweise des Antisemitismus auf TikTok, diskutieren definitorische Grenzfälle und gehen der Frage nach, wie sich auf TikTok zwischen Nageldesign, K-Pop und Dschihadismus ein fataler Magnetismus unserer Gegenwart etablieren konnte: Der von Mimesis und Judenhass.

Jonathan Guggenberger studierte Bildende Kunst, Film- und Politikwissenschaft in Berlin. Er forschte zu Antisemitismus und ästhetischen Strategien politischer Mobilisierung in den sozialen Medien, u. a. an der Hebrew University in Jerusalem. Als Autor für Feuilleton und Fachzeitschriften beschäftigt er sich mit Phänomenen der Gegenwartskultur im Spannungsfeld von Antisemitismus, Erinnerungspolitik und Kulturkritik. Als Filmemacher liegt ihm politische Ästhetik mehr als ästhetisierte Politik. Im gerade veröffentlichten Sammelband „Gesichter des politischen Islam“ erschien sein Text „Ein Lächeln geht um die Welt. Über unheilige Allianzen im Nachgang pro-palästinensischer TikToks“.

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